ItalianoHrvatskiEnglishFrançaisDeutchEspañolPortuguesePo PolskuSlovakia     

 

Gott sieht vor!

Um gemeinsam den Weg des Glaubens zu gehen, haben wir als Thema dieses Jahres die „Wiederentdeckung des vorbehaltlosen Vertrauens auf die Göttliche Vorsehung“ ausgewählt; denn die Vorsehung ist ein Grundpfeiler der Gemeinschaft Cenacolo.
Ich kann voller Freude bezeugen, dass wir von Anfang an auf Gott vertraut haben, denn der Glaube hat uns geholfen, keine Angst zu haben; vielmehr sind Hoffnung, Vertrauen und Geduld in uns gewachsen. Dabei hatten wir die Sicherheit, dass die Gemeinschaft Sein Werk ist und dass Er sich darum kümmert, indem Er uns Schritt für Schritt den richtigen Weg zeigt. Er gab mir größere Sicherheit als alle menschlichen Absicherungen mir hätten geben können. Ich habe auch verstanden, dass wir uns nicht auf die menschliche Sicherheit des Geldes stützen durften, die uns der Staat oder die Beiträge der Eltern geboten hätten – diese waren ja bereit, alles zu geben, um ihr Kind aus der Drogensucht und Verzweiflung zu retten. Ich bin mir bewusst geworden, dass ich die Liebe Gottes weitergeben und mich Ihm vollständig anvertrauen musste; und gerade darum war es notwendig, aus unserem Leben das zu verbannen, was die Menschen leicht abhängig macht und in falsche Sicherheit wiegt: das Geld.
Wenn du Geld hast, fühlst du dich sicherer, mächtiger, und oft wirst du überheblich – so wie unsere Jugendlichen, wenn sie die Taschen voll Geld hatten. Für sie war das Geld ein lauter „Lockruf des Todes“.
Darum war dies eine große Entscheidung der Freiheit, die die Gemeinschaft getroffen hat. Und die Jugendlichen selbst waren sehr erstaunt darüber, dass man, um aufgenommen zu werden, keinen Beitrag zahlen muss, dass all das kostenlos ist. Ich habe ihnen immer gesagt, dass sie sich das Leben zurückverdienen und neu aufbauen müssen, indem sie die Ärmel aufkrempeln; dass niemand mehr an ihrer Stelle bezahlt; dass der Rest an Würde, der in ihnen lebendig geblieben ist, durch das Opfer zu neuem Leben erstehen muss.
Aber der tiefste Grund (warum wir auf das Geld verzichten) war, den Jugendlichen zu zeigen, dass Gott wirklich existiert: Ich hatte den Wunsch, ihnen nicht nur von Gott zu erzählen, sondern ich wollte, dass sie selbst die Väterlichkeit Gottes sehen und erfahren können. So habe ich zu Ihm gesagt: „Ich nehme sie auf und bin für sie da, und Du zeige ihnen, dass Du ein guter Vater bist!“
Diesen Gott, der ein Vater ist, habe ich bereits in meiner Kindheit entdeckt, und damals habe ich gelernt, mich Ihm anzuvertrauen, gerade wenn die Armut am drückendsten war, das heißt, wenn es wirklich nichts gab, und ich meine Mutter oft beten hörte: „Heiliges Kreuz Christi, verlass uns nicht!“ Niemand leidet gern, aber ich habe in diesen Momenten verstanden, wie wichtig es im Leben ist, auch das Kreuz als Vorsehung Gottes anzunehmen, denn es ist wie eine Mutter, die wir lieben und umarmen müssen, um auch alles andere gut leben zu können.
Wir haben uns entschieden, arm zu sein, weil wir die Vorsehung und die Barmherzigkeit Gottes „auf uns ziehen“ wollten. Das was entstand – auch wenn es für mich unbegreiflich war – war großartig, wunderbar und wichtig für Ihn, denn von jenem Moment an hat Gott nicht mehr aufgehört, mich zu überraschen. Und in all diesen Jahren – ich kann es euch mit großer Freude bezeugen – hat Er uns nie, nie enttäuscht!

DruckenDrucken