ItalianoHrvatskiEnglishFrançaisDeutchEspañolPortuguesePo PolskuSlovakia     

 

März

Botschaft von Mutter Elvira zur Fastenzeit

Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit, die uns zum Herzen des christlichen Glaubens führt: Sie führt uns zum Augenblick unserer Erlösung, zu den Drei Österlichen Tagen des Todes und der Auferstehung Jesu. Die Fastenzeit ist ein Eintauchen in das allumfassende Leiden Jesu, das Er liebend angenommen hat; so ist dieses Leid für die ganze Menschheit zu einem Werkzeug des Heils geworden. Es ist als wenn all das Leid, das ihr erlebt habt, all eure Angst und Traurigkeit sich auf dem Leben Jesu ansammeln. Er hat all unsere Leiden auf sich nehmen wollen, um ihnen Sinn und Kraft zu verleihen; so hat sich dieser Schmerz in Liebe verwandelt.
Einer seiner Jünger hat ihn verraten, ein anderer ihn verkauft, alle sind geflohen und haben ihn im Stich gelassen. Seit seiner Geburt hat man ihm nach dem Leben getrachtet, und während seines öffentlichen Wirkens musste er vor denen fliehen, die ihn steinigen wollten… Er hat „geschluckt“, geschwiegen und gelitten. Jesus hat das gesamte Leid der Menschheit, das Leid aller Menschen – auch derer, die noch kommen werden – auf sich genommen. Wir müssen fähig werden, auf diese Liebe zu antworten.
Die wirkliche Liebe erwächst aus dem Leiden: Ich bin ganz sicher, dass jeder von uns gerade in der Krise und im Leid besonders intensiv gebetet und sich nach der Liebe und dem Leben ausgestreckt hat. Jedes Mal, wenn wir wirklich leiden, wachsen wir in der Liebe – aber nur dann, wenn wir uns nicht sofort einen „Abfalleimer“ suchen, indem wir den Schmerz, den wir aufgrund einer Ermahnung oder Demütigung empfinden, auf jemand anderen „abladen“.
Wann lernen wir zu lieben? Wenn wir fähig sind, so zu leiden wie Jesus. Der Schmerz und das Leid, die schwierigen Momente treffen alle, aber denken wir daran: Wenn wir diese Prüfung überwunden haben, sind wir freier und stärker, und vor allem – wir sind dem Himmel einen Schritt näher gekommen. Die wahre Liebe besteht nicht darin, dass alle uns mögen, sondern darin, dass wir uns entscheiden, die anderen gern zu haben. Aber wenn wir uns beklagen und jammern, dann beflecken wir unser Gewissen; außerdem werden wir geschwächt und erleiden „Kursverluste“. Wenn jemand zu dir kommt, um zu jammern, dann solltest du den Mut aufbringen und sagen: „Geh zu Jesus und sag es Ihm, denn ich kann nichts tun; ich würde dich nur schwächen.“ Denn oft denken wir, dass dieses oder jenes die Ursache unseres Leidens sei, aber das ist nicht wahr! Wir leiden, weil wir Negativität verbreitet haben, weil wir nicht fähig waren, eine Meinungsverschiedenheit zu ertragen, Vorwürfe anzuhören. In unseren Häusern lernen wir, der betroffenen Person gegenüberzutreten, aber zuvor ist es notwendig, drei Tage lang für den Bruder oder die Schwester zu beten. Dann erst trifft man sich, um miteinander zu sprechen und zwar in einem anderen Geist: im Frieden und im Bewusstsein, dass ich nicht weniger arm und bedürftig bin als der andere! Indem wir für den Bruder beten, erlauben wir Gott, dass Er sich der Situation annehmen kann; und wenn Gott zu unserem Bruder spricht, dann wird er viel mehr lernen, als wenn wir ihm die Dinge dargelegt hätten. Dieses Wunder geschieht, wenn man betet und leidet, denn dadurch entsteht diese Verbindung von deinem Herzen zum Herzen Jesu und vom Herzen Jesu zum Herzen deines Bruders. Nutzen wir diese Fastenzeit als eine wertvolle Zeit des Gebetes. Lernen wir, ohne Angst mit Jesus im Gebet zu sprechen und Ihm ehrlichen Herzens alles zu sagen, auch im Schmerz, denn nur so öffnet sich ein Raum unendlicher Freiheit. Wenn wir nicht beten, geraten wir in eine traurige und dunkle Leere. Das Gebet hingegen ist Frieden, Nahrung und Fülle; durch das Gebet leben wir im Licht; es erweitert unseren Horizont und ermöglicht die Begegnung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen, den unser Herz ersehnt und in den Freuden des Lebens sucht.
Euch allen eine gesegnete Fastenzeit!

Mutter Elvira

DruckenDrucken