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Juni

Es kommt vor, dass mir einige Jugendliche, mit denen ich spreche, sagen: “ Ich kann diesen lebendigen, auferstandenen Gott, von dem du so oft sprichst, weder sehen noch spüren.“ Oft erkenne ich in ihnen eine Art Herausforderung, doch vor allem eine Mischung aus Traurigkeit und Verlangen, so als wäre es ihnen bewusst, dass sie diesen lebendigen Gott sehen, berühren und spüren müssen, um selbst zu neuem Leben zu erwecken. Ich antworte ihnen dann: „Hast du ihm denn die Tür geöffnet?“ Hast du wenigstens einmal versucht, zu sagen: Herr, ich brauche dich!“?
Die Tür des Herzens besitzt nur eine Klinke, und diese befindet sich an der Innenseite. Einzig und allein wir können in aller Freiheit seinem Klopfen nachgeben. Er will eintreten und uns glücklich machen, damit wir die Freude in Fülle haben. Nach einem langen Winter kann so ein neuer Frühling beginnen: das Herz öffnet sich und wandelt sich in ein großes Lächeln. Ich wiederhole den Jungen und Mädchen immer wieder, dass ihre erste Aufgabe nach dem Aufstehen sein muss, ihr Leben mit einem großen Lächeln zu belohnen, denn es ist ein wunderbares Geschenk, in das wir verliebt sein müssen: ein neuer Tag ist dir geschenkt worden! Durch die Wand deines Herzens dringen nun die Sonnenstrahlen ein und erhellen alles. Warum sollten wir also Tränen vergießen? Die Zeit der Finsternis, der Traurigkeit, der Verzweiflung und der Angst gehört der Vergangenheit an: Jesus ist auferstanden und lässt uns nicht allein, sondern gibt uns den Heiligen Geist und die Liebe, mit dem der Vater ihn liebt und mit dem er uns geliebt hat.
Oft fragen wir uns: “Aber wo ist die Liebe? Was genau ist sie?“
Die Liebe ist ein langer Weg, der aus vielen Schritten besteht und unser gesamtes Dasein bestimmt. Wir müssen diesen Weg der Liebe einschlagen und beginnen, Schritt für Schritt die Vergebung, die Güte, die Barmherzigkeit, die Geduld … zu lernen.
Die Liebe beginnt im Kopf, sie hat ihren Anfang bei einem klaren, transparenten und reinen Gedanken. Die Augen müssen Hoffnung, Freude, Optimismus versprühen, die Ohren sollten bereit sein, Neues hören zu wollen. Der Mund ist zum Lächeln und Mut machen da, aber auch, um die Stille des Friedens zu leben, die unsere instinktiven Reaktionen heilt und oft mehr sagt als tausend Worte…Unser gesamtes Leben wird so durch eine neue Sprache, die aus authentischen und wahren Gesten besteht, bereichert.
Viele Heilige haben den Mut besessen, sich zu ändern: Menschen, die in sich ein enormes Gewaltpotenzial trugen, sind plötzlich zart, mild und still geworden, denn sie haben dem Heiligen Geist Platz gemacht. Wenn wir zu ihnen aufschauen, können wir sagen, dass es wahre Liebe gibt, und dass der Heilige Geist kein Gespenst ist, sondern eine lebendige Gegenwart, die uns wahrhaftig verwandeln kann.
Wenn ich an den Heiligen Geist denke, dann stelle ich mir ein gutes und lebhaftes Kind vor, das vor Fantasie und Leben strotzt und sich nach und nach immer schöne, neue und wahre Dinge einfallen lässt: das ist die Liebe. Um diesem Kind zu begegnen, müssen wir auf die Knie gehen und selbst zu Kindern werden. Aus diesem Grund möchten wir, dass unsere Jugendlichen sich im Gebet niederknien und dabei erkennen, dass sie klein sind und Gott brauchen, um die Wahrheit der Liebe kennen zu lernen. Ohne diese Begegnung sind wir nicht in der Lage, authentische, menschliche Gesten zu vollbringen. Wir können weder lachen, noch weinen, noch Zeichen der Güte, der Barmherzigkeit, der Geduld und des Friedens setzen. Lassen wir uns von diesem Licht erfüllen; lassen wir dieses Feuer, diese Liebe, seine Gegenwart in unser Leben eindringen. Alles, was wir brauchen, ist der Heilige Geist.
Er möchte uns außergewöhnliche Geschenke machen: er will die Verwandlung unserer Herzen und unserer Vergangenheit sehen; die tiefen Wurzeln, aus denen wir erwachsen sind, will er heilen, um uns Frieden mit uns selbst zu schenken.
Rufen wir den Heiligen Geist unaufhörlich an: Er ist auf Maria und die Jünger hinab gekommen und möge auch uns zu neuen Männern und Frauen machen, die gemeinsam mit Christus auferstanden sind.

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