Ich bin immer mehr überzeugt davon, dass die einzig wahre Lebensquelle bei Gott liegt. Aus dieser Quelle des Lichtes sind wir geboren worden. Auch wenn wir uns dem nicht bewusst sind, so hüllt die Umarmung der Liebe Gottes unsere Geschichte ein, jeder Atemzug ist ein Hauch Gottes, der in uns bläst. Die Begegnung mit jenem Gott, der sich spontan in der Fülle der Zeiten offenbart und sich des Wortes des Vaters, der Jesus von Nazaret heißt, bedient hat, zeigt uns auch heute, dass unsere Geschichte in die Liebe Gottes eingebettet ist. Wir haben so die Möglichkeit, von der Wahrheit unseres Glaubensbekenntnisses zu schöpfen, damit sich der Glaube in eine Liebe wandelt, die stets in Bewegung ist und die sich selbst schenkt. Der bloße Glaube genügt nicht; es reicht nicht aus, Gott in unseren Gedanken zu kennen: die Gotteserfahrung spielt sich nicht nur im Verstand und in der Wissenschaft ab. ER IST LIEBE - so hat es auch der Heilige Johannes beschrieben. Gott hat sich als ein Geschenk der Liebe offenbart und sich in konkreten Gesten der Liebe gezeigt. In den letzten Tagen kam mir oft dieses Wort in den Sinn: „Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.“ [Joh 12,44-46]. Wir haben die Gewissheit, dass wir nicht im Dunkeln bleiben, wenn wir an Ihn glauben: die Dunkelheit umgibt uns nicht nur bei Nacht, sondern auch dann, wenn wir unzufrieden sind; sie ist die Finsternis unserer geistigen Verwirrungen, unserer Ängste, unserer Fluchtwege. Wenn wir diese Emotionen leben, fehlt es uns an Glauben und an Vertrauen zu Ihm. Denn Er ist „wie Licht in die Welt gekommen“, und in erster Linie ist Er Licht für die Welt, die in unserem Innersten lebt. In uns tragen wir bereits dieses Licht: das Wort Gottes. Jesus nimmt uns nicht auf den Arm; Jesus bringt uns die Wahrheit: Wenn es etwas wirklich Konkretes und zutiefst Menschliches gibt, das sich in deiner Menschheit als Frau, als Mann verwirklicht, so ist es das Wort Gottes. Denn es ist nicht nur ein stimmliches Wort, sondern es ist das Leben unseres Lebens, das Fleisch unseres Fleisches: es ist der Kern unserer Existenz, der Weg zur wahren Freiheit. Oft frage ich mich: „ Warum haben wir noch so viel Furcht? Wie steht es um unseren Glauben?“ Die Liebe und das Licht Gottes vertreiben all unsere Ängste, „in der Liebe gibt es keine Furcht“. Die Liebe erzeugt Vertrauen, und das Vertrauen wiederum schafft Frieden. Erneuern wir zum Jahresanfang freudig unser Vertrauen in die Liebe Gottes, die uns von Maria geschenkt wird: lasst uns zu jeder Tages- und Nachtzeit in unseren Gedanken, in unseren Herzen und in jeder Lage, in der wir uns befinden, diese Worte wiederholen: „Jesus, ich vertraue Dir.“ Damit leben wir in der Gewissheit, dass jeder Augenblick unseres Lebens von Seinem Licht erleuchtet wird. Euch allen ein gutes neues Jahr!
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