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Generalaudienz 13. Juni 2007

BENEDIKT XVI.
GENERALAUDIENZ

Mittwoch, 13. Juni 2007 

Liebe Brüder und Schwestern!
In der Geschichte der Alten Kirche unterscheidet man die ersten drei Jahrhunderte von der Epoche, die auf das erste ökumenische Konzil von Nizäa folgt. Zwischen beiden Perioden liegt die sogenannte „Konstantinische Wende“. Ein Zeitgenosse dieses Übergangs war Eusebius von Cäsarea, der „Vater der Kirchengeschichtsschreibung“, über den ich heute sprechen möchte.

Eusebius wuchs in Cäsarea in Palästina auf, wo er die von Origenes gegründete Schule und Bibliothek besuchen und eine breit angelegte Ausbildung genießen konnte. Als Bischof von Cäsarea und Freund Kaiser Konstantins des Großen nahm er auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 eine wichtige Rolle ein. Eusebius starb zwei oder drei Jahre nach Kaiser Konstantin. Unter seinen zahlreichen apologetischen, exegetischen und theologischen Werken ragt die „Kirchengeschichte“ in zehn Büchern hervor. Wie Eusebius im Vorwort dazu schreibt, will er Auskunft über die Apostel und ihre Nachfolger, über kirchliche Lehrer und Schriftsteller, über Irrlehrer und über die Verfolgung der Kirche geben. Dabei hat Eusebius eine christozentrische Sicht der Geschichte: Christus, das Wort Gottes, der Logos, wirkt in seiner Kirche und in der Geschichte und enthüllt das Geheimnis der Liebe Gottes zu den Menschen. Zugleich will Eusebius mit seiner „Kirchengeschichte“ die Gläubigen zur Umkehr einladen, damit sie das Zeugnis eines echten christlichen Lebens geben.

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Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher, die zur heutigen Audienz gekommen sind. Einen besonderen Gruß richte ich an eine Delegation von Abgeordneten zum National- und Bundesrat der Republik Österreich. Liebe Freunde, in der Geschichte der Kirche sehen wir Gottes große Taten zum Heil der Menschen. Dankbar dem Herrn für sein gütiges Wirken wollen wir als gläubige Christen die Gegenwart mitgestalten und mithelfen, daß Gottes Liebe in ihr zu den Menschen kommt und daß in unserer Geschichte nicht nur das Böse des Menschen, sondern vor allen Dingen Gottes Liebe sichtbar wird. Der Herr helfe uns dazu und segne euch alle. 

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