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Die Sprache des Herzens

Die Sprache des Herzens
Inzwischen sind fünf Monate vergangen seit die ersten Missionare unserer Gemeinschaft in Liberia eingetroffen sind. Bei seinem Besuch am Ende des letzten Jahres hat uns Pater Stefano, der erste Priester unserer Gemeinschaft, durch einen Brief an den neuesten Entwicklungen teilhaben lassen. Hier sind einige Auszüge daraus:
Wir haben den Heiligen Abend in der Pfarrkirche von Pater Adrian  gefeiert. Es war eine tiefe Glaubenserfahrung, den im Stall geborenen Jesus in einem Land aufzunehmen, das von Armut geprägt ist und das „Ehre sei Gott in der Höhe und FRIEDE AUF ERDEN“ dort zu singen, wo ein dauerhafter Friede von allen ersehnt wird. Wir haben uns gefreut, gemeinsam mit den Einheimischen das Kommen des Herrn zu erwarten – das erste Weihnachtsfest von Cenacolo in Afrika.
Am Nachmittag des Weihnachtstages sind wir mit Pater Adrian zu unseren armen Nachbarn gegangen, um ihnen die Segenswünsche und ein kleines Weihnachtsgeschenk zu überbringen. Sie waren sehr von unseren Liedern berührt und von unserer Freude, in diesem Land zu sein. Einige haben uns ihre Dankbarkeit durch Bananen, viele andere durch ein Lächeln gezeigt – ein bewegender Augenblick.
In den Tagen nach Weihnachten haben wir die letzten Vorbereitungen für die Ankunft der Schwestern fortgesetzt. Dabei wurde mir bewusst, wie sehr unsere Burschen durch ihre einfache Anwesenheit in Gebet und Arbeit von vielen geachtet werden. Es vergeht kein Tag an dem nicht die Kinder vorbeikommen, welche in der Nähe unserer Mission leben, um unsere Jugendlichen zu treffen und dabei Freude verbreiten, wie nur Kinder es können. Sie sind unsere ersten Freunde, neugierig und glücklich über unsere Anwesenheit besuchen manche uns auch mehrmals am Tag. Die Anwesenheit der Schwestern und Missionarinnen wird für sie sicherlich ein Segen sein. Die Vorsehung  hat unserer Mission in diesen Monaten ein gutes Auto mit sechs Sitzplätzen und einer Ladefläche geschenkt. Wenn wir damit durch die Straßen fahren, dann werden wir alle mit dem wiederkehrenden Ruf „white men“ begrüßt.
Als die Schwestern und Missionarinnen nach Weihnachten in Liberia eintrafen, waren sie verwundert über die vielen Arbeiten, die die Burschen bereits verrichtet haben: Inzwischen fließt das Wasser vom Brunnen in die Häuser, die Fenster sind mit neuen Fliegengittern bestückt, die Türen repariert; alles wurde neu gestrichen und geputzt. Zudem gibt es einen schönen Garten, der – wenn nichts dazwischen kommt – schon bald erste Früchte bringen wird … diese Arbeit zeigt was dahinter steht – Liebe und viele Opfer.
Am Nachmittag sind wir mit den Missionsschwestern zu Fuß (wie es unsere Missionare im ersten Monat jeden Morgen und Abend getan haben) zur Pfarrei von Pater Adrian gegangen, um mit Liedern ein Treffen von Kindern und Jugendlichen zu gestalten. Auf dem Weg durch die Dörfer begleiteten uns viele, die mit neugierigen Blicken die Schwestern begrüßten. So tauchten wir ein in die afrikanische Welt mitten unter die Kinder, die von überall her strömten. Wir besuchten auch unsere Nachbarn: vor allem die Frauen, Kinder und älteren Frauen waren offen für diese Begegnungen. Durch die gegenseitigen Umarmungen und einfache Zeichen der Freundschaft wurden so die ersten guten Beziehungen geknüpft – auch ohne die Sprache des Anderen zu beherrschen, kann man immerhin schon lächeln, grüßen und umarmen: das ist die Sprache des Herzens.

1  Pater Adrian ist ein irischer Missionar und langjähriger Freund der Gemeinschaft. Unsere Missionsstation liegt wenige Kilometer von seiner Pfarrkirche entfernt.
2  Das Vertrauen auf die göttliche Vorsehung ist ein Grundpfeiler der Gemeinschaft. Leben von der Vorsehung bedeutet, dass Gott durch gute Menschen für alle in der Gemeinschaft sorgt.

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