ItalianoHrvatskiEnglishFrançaisDeutchEspañolPortuguesePo PolskuSlovakia     

 

GENERALAUDIENZ, 22. April 2009


 BENEDIKT XVI.

GENERALAUDIENZ

Mittwoch, 22. April 2009

 

Liebe Brüder und Schwestern!

In der heutigen Katechese möchte ich über den heiligen Ambrosius Autpertus sprechen, einen Autor des achten Jahrhunderts, dessen Schriften auch für unsere Zeit einen wertvollen theologischen und spirituellen Schatz darstellen. Ambrosius Autpertus stammte aus der Provence und war am Hof des Frankenkönigs Pippin des Jüngeren tätig. Er kam auch nach Italien, wo er später in die Abtei St. Vinzenz bei Benevent eintrat. Im Jahre 777 wurde er zum Abt dieses Klosters gewählt. Wegen Spannungen innerhalb der Mönchsgemeinschaft legte er ein Jahr später sein Amt nieder und begab sich nach Spoleto. Unversehens verstarb er am 30. Januar 784 auf dem Weg nach Rom. Zu den Werken, die Ambrosius Autpertus hinterlassen hat, zählen eine asketische Abhandlung über die Laster und die Tugenden sowie eine Schrift über die Habsucht. Sein Hauptwerk ist aber der Kommentar zur Offenbarung des Johannes, nach Jahrhunderten der erste ausführliche lateinische Kommentar zum letzten Buch der Bibel. Früheren Auslegungen folgend, deutet er die Kirche als das eigentliche Thema der Offenbarung des Johannes. Für Ambrosius Autpertus kann aber die Kirche nie von Christus getrennt gesehen werden, die als Leib Christi an dessen Mittlerschaft teilnimmt. Eine besondere Stellung kommt dabei Maria als Urbild der Kirche und Mutter der Glaubenden zu. Mit manchen Formulierungen nimmt Ambrosius Autpertus schon die Marienfrömmigkeit des heiligen Bernhard vorweg und gilt als der erste große Mariologe des Westens.

* * *

Von Herzen grüße ich alle Besucher deutscher Sprache; insbesondere die Firmlinge aus Meilen in Begleitung von Bischof Huonder sowie die Mitarbeiter der Nationaldirektion für fremdsprachige Seelsorge in Österreich zusammen mit Weihbischof Scharl und ebenso die Seminaristen des Bistums Roermond gemeinsam mit Bischof Wiertz. Der auferstandene Christus, der uns in seiner Kirche geeint hat, mache uns zu Mitarbeitern seines Heils. Der Herr segne euch alle.
 

DruckenDrucken