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„Gebt ihr ihnen zu essen“ (Mt 14,16)

Liebe Mutter Elvira, Pater Stefano und alle Schwestern,
wir melden uns mit großer Freude und bringen euch Nachrichten von der „liberianischen Front“. Seit zwei Samstagen dürfen wir dazu beitragen, den Hunger von 200 Kleinen zu stillen. Das spielt sich in einem Flüchtlingslager ab, im VOA (Voice of America), einer ehemaligen Amerikanischen Radiostation, wo seit mehr als 10 Jahren eine Barackenstadt existiert, die von Menschen, die dem Krieg in Sierra Leone entronnen waren, errichtet wurde. Es gibt unglaublich viele Kinder, die auf den Straßen dieses „Dorfes“ herumlaufen, dir so freudig entgegenlaufen und miteinander wetteifern, um dir die Hand zu geben. Einige sind verwaist und von anderen Familien aufgenommen, andere behindert, und unter ihnen haben wir besonders einen Buben kennengelernt, der den ganzen Tag auf einem kleinen Reissack sitzen muss, da er wegen einer Missbildung seiner Beine, die nach der Geburt nicht behandelt wurde, nicht gehen kann….man spürt man das Leiden, aber auch so viel Willen zu kämpfen, vorwärts zu kommen, immer wieder neu zu beginnen. Es gibt auch Menschen, die sich in einer Ecke einen Gemüsegarten geschaffen haben und das, was sie anbauen dann am Markt (innerhalb der VOA) verkaufen und andere, die mit Palmen kleine aber sehr gute Besen herstellen. Ein jeder versucht mit dem, was er kann zu überleben. Donnerstag ist Katechismus Tag und die Kinder versammeln sich unter der Leitung von Pater Paul und einigen Katechistinnen in einer kleinen Kirche, um einen Moment des Gebetes zu erleben und das Wort Gottes zu hören. Am Samstag versammeln sich wieder alle, um einen guten Teller liberianischen Essens zu bekommen, der in unserem Haus dank der Hilfe einiger liberianischer Frauen, die in der Nähe wohnen, gekocht wird. Wenn ihr nur die riesigen, rauchenden Kochtöpfe sehen könntet…..und mit welcher Kraft diese Frauen den Reis rühren und die Töpfe heben, die sicher an die 100 Kilo wiegen…..es ist wirklich ein Geschenk, diese Momente mit ihnen erleben und teilen zu können!
Am frühen Nachmittag wird alles ins Auto geladen und zwei Schwestern fahren zum Bestimmungsort, genau um 15Uhr: es ist die Stunde der Barmherzigkeit, in der auch wir zu Werkzeugen der Liebe Gottes werden können. Kurz vor dem Beginn des Servierens erleben wir einen gemeinsamen Moment für Zeugnis, Lieder, Tänze und dann…beginnt die lange Schlange fürs Essen. Manche mit einem Teller, manche mit einer Schüssel, mit einem kleinen Topf oder einer Butterdose… aber alle glücklich über das gute Essen, es scheint so als würden sich die Kinder vervielfachen. Die Freude, die wir erleben ist groß, wir danken der Vorsehung, die uns diese Tür aufgetan hat um die Ärmsten zu lieben und ihnen zu helfen. Heute haben wir zwei neue Mädchen aufgenommen: Facia und Siata, zwei Schwestern, 4 und 6 jährig und Thomas, 6 Jahre alt. Alle Buben und Mädchen unseres Hauses freuten sich und waren aufgeregt, als sie hörten, dass Neue kommen. Die Mädchen halfen Betten machen und alles für einen guten Empfang herzurichten, und bei ihrer Ankunft sind wir ihnen alle entgegengelaufen um sie willkommen zu heißen. Unsere kleine Sophe nahm sich Siata an, ist für sie Schutzengel. Sie zeigte ihr sofort die Zimmer und das Haus, besonders das Bett, das Handtuch, das Bad und schenkte ihr ihren Pyjama, ohne dass ihr die Tante etwas gesagt hatte, und sie hätte ihr sogar alle ihre kleinen Sachen geschenkt. Lucy (4 Jahre) wurde Schutzengel von Facia, und auch sie gab ihr Bestes, indem sie die neu Angekommene in das Leben des Hauses einführte. Am Abend begaben sich alle Mädchen in die Küche zum Abwaschdienst, die größte, Princess wusch die Teller, Lucy spülte und Siata trocknete ab, während Sophe mit der Tante das Refektorium putzte: eine gute Art anzukommen und sich zu Hause zu fühlen. Thomas hingegen schloss sich der Bubengruppe an, die alle sehr erfreut waren über den neuen Abenteuerkumpanen. Heute hat Thomas unser Haus kennengelernt zusammen mit Onkel Riccardo, der ihm alles gezeigt hat. Wir sind in einer begnadeten Zeit wegen der ständigen Anwesenheit unseres geliebten P. Adrian, der hoffentlich noch ein wenig bleibt, er feiert jeden Tag mit uns die Heilige Messe. Darüber hinaus bewegen wir uns auf den großen Pilgertag zu, der als Endziel unsere Wallfahrtskirche der Friedenskönigin haben wird, wo sich viele Pilger aus ganz Liberia versammeln werden, um zu beten und der Madonna für das Geschenk des Friedens zu danken. Schon seit Samstag ist eine ansehnliche Gruppe junger Leute aus verschiedenen Pfarren dabei in der ganzen Gegend sauber zu machen und Gras zu mähen. Unsere Jugendlichen aus der Nachbarschaft machen hingegen eine Überdachung für die Treppe der Kirche, was für sie bedeutet, dass sie fast 5 Meter lange und sehr schwere Bambuspfähle abschneiden und auf dem Kopf transportieren! Noch dazu haben wir das Geschenk die Mutter von Nick bei uns zu haben, sie hilft uns in der liberianischen Küche. Wir danken Gott für all das, was wir hier auf Afrikanischem Boden erfahren und lernen dürfen und wir danken jedem von euch für die Kraft, die ihr uns über das Gebet schenkt. Möge Maria weiterhin unser Leben leiten. Wir haben euch lieb!

Eure liberianischen Schwestern.

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