Peru, 17. November 2007
Ihr Lieben, hier bin ich wieder- quicklebendig und erfreut, euch auf diesem Wege zu erreichen, um mit euch das andauernde Staunen zu teilen- gemacht aus Freuden, Schwierigkeiten, überwundenen Hindernissen, Eroberungen- Lichter, die uns der Herr ununterbrochen in unserem alltäglichen Schaffen, in dem wir Seinem Reich dienen und Seinen Willen tun wollen, gibt. Ich schreibe euch noch einmal aus Peru, wo ich mich in diesen Tagen befinde. Der Besuch Elviras war ein wahrer Segen: wie immer hat sie es auch diesmal geschafft, uns jungen Leuten einerseits eine starke Ladung an Gutem und an Vertrauen zu vermitteln, und andererseits konnte sie uns durch ihre konkrete erzieherische und gemeinschaftliche Erfahrung Neues beibringen, uns verbessern und uns in vielen kleinen Dingen des alltäglichen Lebens in der Mission helfend zur Seite stehen, damit diese stets mehr in der Qualität einer immer authentischeren Liebe wachsen kann, welche sich leidenschaftlich dem Leben hingibt. Je mehr die Zeit vergeht, desto mehr wird mir die Kostbarkeit ihres Geschenkes bewusst, ihrer Erfahrung, die von vielen Jahren des geschenkten Lebens, des gelebten Leidens, von wiedergefundener und weitergegebener Freude, aufmerksamen und tiefgründigen Intuitionen... geprägt ist. Ich fühle mich stets privilegierter, von Gott auserwählt worden zu sein, um mich in allem und für immer dieser Familie des Cenacolo hinzugeben, in der ich Tag für Tag neue Freuden und Leiden entdecke. Und dennoch bin ich stets mehr verliebt! Was für eine großartige und faszinierende Geschichte wir doch leben, und je mehr du sie lebst, desto mehr möchtest du Gott darum bitten, dass viele junge Leute die Schönheit eines Lebens kosten können, welches jede Grenze des Egoismus überwindet, um sich selbst zu geben und so einen täglichen Wasserfall an wahrer und reiner Freude zu erhalten. Im Haus „Juan Pablo II“ haben wir das Wunder erleben dürfen, 22 Jungs im Alter von 10 bis 15 Jahren zu sehen, die sich im Laufe von zwei Jahren wahnsinnig verändert haben. Einige von ihnen wurden offiziell von Elvira zu „Dienern der Liebe“, also zu den ersten „Mitarbeitern“ der Onkel im Leben des Hauses, ernannt, und ihnen wurden die Kreuze überreicht. Es war schön zu sehen, wie sie diese Anerkennung schon ein wenig stolz darauf gemacht hat, teil dieser Familie zu sein, die das Gute säen will. Wenn ich daran zurückdenke, wie sie damals hier angekommen sind, so muss ich euch gestehen, dass es wahrhaftig ein Wunder der Mühen, der Willenskraft und der Beharrlichkeit der „Onkel“ und „Tanten“ ist, die nie aufgehört haben, zu leiden, zu verbessern, zu lernen, zu lieben...und die Früchte lassen sich jetzt in den Kindern sehen, aber auch in den Missionaren selbst, die reifer geworden sind und verantwortungsbewusster mit dem Geschenk des Lebens umgehen. Elvira hat auch die „Mannschaften“ der zwei Häuser festgelegt: Antonia und Mama Patrizia sind mit Sabina ins Haus „Juan Pablo II“ gegangen, während die anderen Tanten in Villa Salvador mit der ganzen Truppe der Kleinen sind, die inmitten von Tränen, ersten Schritten und Worten, vielen Windeln zum wechseln, wenig Wasser...wächst. Auch dort gibt es viel Leben! In Villa Salvador arbeiten der frische Ehemann Domenico gemeinsam mit Jacques und Marko und einer Gruppe Peruaner am Ausbau des Hauses auf dem sandigen Boden, welches jedoch auf FELSEN gebaut sein wird, der Jesus ist, um das Leben aufzunehmen. Die Schwestern hier in Peru sind ein wahre Kraft und ein wahrer Segen....die „Macht“ des Schleiers öffnet hier alle Türen. Schwester Mari und Cinzia haben wahnsinnige Rhythmen zwischen Schule, Lernen, Heimkehr, Kinder, Kapelle...sie sind zu bewundern für ihre Bemühungen, die sie mit viel Leidenschaft darin stecken, wahrhaftig Krankenschwestern mit einem großen Herzen zu werden. Und wieder einmal zeigen sie uns, dass wenn das Leben viel verlangt, eine enorme Lebenskraft und viel Heiliger Geist in uns steckt und uns antreibt. Donnerstag Abend hat ein 15jähriges Mädchen an die Türen unseres Hauses geklopft. In ihren Armen trug sie ein zweimonatiges Baby, „Magdalena“. Sie schien frisch geboren, so klein war sie. Sie wiegt genauso viel wie am Tag ihrer Geburt. Maddalena ist aus einem Gewaltakt entstanden, die ihre Mutter erleben musste: doch das Leben besiegt den Tod, Gott gibt seinen Segen auch da, wo das Böse weh getan und verletzt hat. Nur Gott allein kann diese Wunder bewirken! Die Tanten haben sie gewaschen, haben der Mutter Milch gegeben, und sie wird jetzt für ein paar Tage einige Stunden zu uns kommen, um zu essen, ihr Kind zu versorgen und ein bisschen friedvolle Luft zu atmen...Es war schön, die Hilfsbereitschaft der Tanten zu sehen, die selbst schon viele Aufgaben haben, und ihre Freude, nachdem ich gesagt hatte, dass wir etwas für Maddalena und ihre Mutter, ein junges Mädchen mit verlorenem Gesicht, tun müssen. Wir beten und sind auf der Suche nach einem neuen Haus für die Kinder von Villa Salvador, die jetzt wachsen und zu laufen beginnen und demzufolge einen Ort brauchen, der ihren Bedürfnissen gerecht wird. In Elvira ist dieser Wunsch gewachsen und so bemühe ich mich nun darum, dass dieser Wunsch konkret wird- zur richtigen Zeit und an dem Ort, den Gott dafür vorgesehen hat. In mir jedoch spüre ich, dass wir dem sehr nahe sind....die Onkel und Tanten sind überglücklich darüber. Es ist wirklich wahr, dass die Geburt eines neuen Kindes des Cenacolo, das für uns ein neues Haus ist, bereits Freude mit sich bringt, wenn es noch in der Gebärmutter der Gemeinschaft steckt. Denn es ist bereits Leben und du fragst dich, ebenso wie bei der Geburt eines Kindes, wo und wie es wohl sein wird, welches Gesicht es haben wird...und all dies öffnet dich dem Vertrauen und dem Gebet. Betet auch ihr für dieses Vorhaben, damit wir den Ort finden, den Gott für uns und dieses Projekt im Herzen hat! Ich weiß, dass in vielen Häusern schon kleine Arbeiten verrichtet werden, damit wir alle an dieser Vorsehung Gottes mitwirken können. DANKE!!! Mir geht es gut, die Gesundheit hält durch, das Herz ebenfalls, die Beine rennen, mit den Gedanken bin ich ab und zu bei euch und euren Gesichtern, und eure Freundschaft ist in der Ferne noch kostbarer...euer Gebet stützt mich, vielen Dank, und der Glaube lässt die Mauern der Entfernung einstürzen. Vor Jesus umarmen wir die Welt und finden uns in der Wahrheit wieder. Ich weiß nicht wann und wie, doch sobald ich kann werde ich euch über das Fortschreiten dieses Missionsabenteuers auf dem Laufenden halten. Mit viel Dankbarkeit im Herzen umarme, grüße und segne ich euch. Möge die Madonna jeden eurer Schritte begleiten. Danke!!!
Vater Stefano
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