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Meine Freundschaft mit Mutter Elvira

MEINE FREUNDSCHAFT MIT MUTTER ELVIRA
Marija Stelzer wurde in Medjugorje geboren. Dort hat sie vor mehr als 25 Jahren Mutter Elvira kennengelernt und ist ihr seitdem freundschaftlich verbunden.

Eine kleine sympathische Nonne in Sportschuhen, mit grauem Rock und einer weißen Bluse bekleidet, ein kurzer Schleier auf dem Kopf und eine einfache Kette mit Kreuz um den Hals, mit einem herzlichen Lächeln und umgeben von vielen fröhlichen Burschen - so habe ich Schwester Elvira in den achtziger Jahren in Medjugorje kennen gelernt. Sie war immer in Bewegung mit „ihren“ Burschen, lief über die Feldwege und betete mit ihnen den Kreuzweg oder war unterwegs zur Kirche von ihrem „Wohnsitz“ in Medjugorje aus, einem kleinen Zeltdorf, das sie mit ihnen unter dem Erscheinungsberg errichtet hatte.
Meine nähere Bekanntschaft mit Sr. Elvira erfolgte durch unsere gemeinsame Beziehung zu den beiden Seherinnen Marija Pavlovic und Vicka Mijatovic, die mit ihr schon befreundet waren. So wurde auch ich mit einigen Mitgliedern unserer Gebetsgruppe immer wieder zum Lagerfeuer, zu Gesang und Gebet in die Gemeinschaft eingeladen.
Ihre Anwesenheit beim Abendprogramm in der Pfarre und ihr Rosenkranzgebet mit den Jungs im Freien, ihr durch und durch positives Wesen beeindruckten die Umgebung noch bevor man wusste, wer diese fröhlichen Burschen sind - nämlich Ex-Drogensüchtige rund um Sr. Elvira.
Mutter Elvira, lebensfroh, demütig und mutig, war, vom Heiligen Geist geführt, einer der ersten Medjugorje-Pilger, die bei der Gospa (der Gottesmutter) eine Bleibe für ihre Jungs suchte. Sie hatte als Mutter und Schwester dieser jungen Menschen in Not und aus Liebe zu ihnen zur Gospa gefunden und gesehen, wie es den Burschen in Medjugorje gut ging. Sie fühlten sich "wie zu Hause angekommen". Das wiederholte sie immer wieder. Es ist, als hätte Mutter Elvira schon damals, vor mehr als 25 Jahren, geahnt, welche Bedeutung für die gesamte Gemeinschaft Cenacolo der Ort Medjugorje haben würde und dass sie gerade von dort aus weltweit bekannt werden würde und sich auf alle Kontinente ausbreiten würde. So ist auch unsere österreichische Niederlassung in Kleinfrauenhaid vor 15 Jahren durch Medjugorje-Freunde entstanden, um unseren Jugendlichen in Not und ihren Familien ein neues Leben zu schenken.
Ich habe das Privileg, Mutter Elvira schon so viele Jahre zu kennen und bin in vielem mit ihr verbunden und ihr für vieles dankbar. In Gesprächen mit ihr, die früher ausgiebiger waren und öfter stattfanden, durfte ich immer wieder kostbare Lebenstipps und Weisheiten von ihr holen, wenn auch manchmal nur in einem Nebensatz oder durch einen Scherz, oder nur durch ihre Ausstrahlung und Freude, auch wenn ich ihr manchmal traurige Angelegenheiten anvertraut habe.
Sr. Elvira ist für mich, so wie für viele, die sie kennen, eine Trägerin der Freude des Auferstandenen. Sie ist eine, die immer Mut und Entschlossenheit hatte, sich auch mit den dunkelsten Seiten des Lebens im Licht des Auferstandenen auseinander zu setzen, im Vertrauen, dass Gottes Wille letztendlich siegt. Sie ist eine, von der ich gelernt habe, mich der Hoffnung und der Zukunft zu öffnen, und nicht so sehr nach hinten zu schauen. Sie hat auch dazu beigetragen, meinem Gottesbild neue Züge zu schenken, wofür ich ihr besonders dankbar bin. Öfter gelang es ihr, mir die Augen zu öffnen durch kleine Fragen oder Bemerkungen, die nicht gleichgültig lassen, sondern mich beschäftigen und in mir arbeiteten.
So konnte ich manchmal etwas über mich und meine Mitmenschen begreifen, wichtige Dinge, die ich bis dahin nicht beachtet hatte.
In ihrer Anwesenheit kann man schwer gleichgültig bleiben. Wenn ich an sie denke, dann spüre ich etwas wie einen Ruf zum Mutig sein, zu Freude und Dankbarkeit, zur Klarheit und Entschlossenheit für das Leben, so wie auch zum Gebet, bis hin zum Rufen vor Gott.
Das sind, denke ich, die Netze Jesu, die Schwester Elvira auszuwerfen vermag, um damit jederzeit einen guten Fang zu machen. Ich bin sehr dankbar, dass auch ich in meinen jungen Jahren von ihr begeistert, gefangen worden bin und etwas später dann auch, mit noch größeren Folgen, mein Verlobter. Unsere gemeinsame Freundschaft zu Sr. Elvira und zu ihrem Lebenswerk für die Jugend in Not hat uns so weit gebracht, dass wir, parallel zu unseren Hochzeitsvorbereitungen, die Eröffnung der Niederlassung der Gemeinschaft Cenacolo in Kleinfrauenhaid gemeinsam mit vielen lieben Freunden organisierten und mittrugen. Am Nachmittag des 7. Septembers 1997 wurde so das erste und bisher einzige Haus der Gemeinschaft im deutschsprachigen Raum eröffnet. Ich hoffe, dass bald weitere folgen werden.
Die Gemeinschaft war in dieser Zeit beinahe wie ein erstes Kind von uns. Sie hat sich in der Zwischenzeit prächtig entwickelt und steht heute so selbstständig da, dass man dem lieben Gott und den vielen Menschen, die seither das Werk von Sr. Elvira kennen lernten und es unterstützen, nur danken kann.
Wenn ich an Mutter Elvira denke, sehe ich die Zukunft und hoffe, dass Gott unserer Zeit noch viele solche Frauen und Mütter schenken wird, die bereit sind, mit Liebe und Demut für die am meisten Benachteiligten unserer Gesellschaft da zu sein. So oft hat sie gesagt: Meine Lieben, freut euch, denn die Traurigkeit tötet den Menschen und seine Seele. Jesus möchte, dass wir uns freuen, denn er hat die Traurigkeit und den Tod besiegt.
So wird Gottes Lächeln auch die erstarrten Herzen zum Schmelzen bringen. Denn durch Menschen wie Mutter Elvira erneuert er das Angesicht der Erde und erinnert uns an seine allmächtige Liebe und an seinen Sieg über jedes Unheil. Es ist ein großes Geschenk, jemandem wie sie auf dem Lebensweg zu begegnen und als Freund haben zu dürfen.
Lieber Gott, danke für Mutter Elvira, danke für die Gemeinschaft Cenacolo, einem Zeichen der Hoffnung, das du selbst durch sie errichtet hast in unserer Zeit!

Marija Stelzer

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