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Missionar Brüder

Georg  | 

Eugenio
Ich erinnere mich noch immer an den Tag im Mai vor vielen Jahren, als Mutter Elvira in meiner Stadt gesprochen hat. Und ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass eine Schwester mein Leben so verändern würde! Wenn ich heute auf meine Vergangenheit zurückschaue wird mir bewusst, dass die Antwort auf meinen Ruf der Verzweiflung , den ich an den Herrn gerichtet habe, die Begegnung mit Mutter Elvira und der Gemeinschaft war. Heute danke ich dem Herrn für all das, was ich in der Gemeinschaft leben durfte und noch immer lebe. Denn ich erkenne, dass ich immer mehr der freie Mensch werde, der ich seit meiner Jugendzeit sein wollte. Das Leben ist, das ich gelebt habe und jeden Tag lebe ist nicht wie ein Comic, in dem alles stets gut und ohne Mühen vonstatten geht. So wurde es mir in der Welt vorgegaukelt, die Lösungen aufzeigt, um jegliches Leiden so schnell wie möglich zu beseitigen. Die Gemeinschaft schenkt mir ein konkretes Leben, bestehend aus Freuden und Schmerzen, mithilfe derer ich lerne, auch schwierige Momente zu akzeptieren. Denn auch diese helfen mir zu wachsen und zu reifen, sofern ich sie in Liebe und im Gebet lebe. Hier bin ich einem gütigen Gott begegnet, der sich in den Aufmerksamkeiten der Brüder, ihrer Liebe und ihrer Geduld zeigt. Ein Gott, der zum Herzen spricht und den ich hören kann, wenn ich aufrichtig mit mir selbt bin, und der geduldig auf mich wartet. Bereits vor meinem Eintritt in die Gemeinschaft hegte ich den Wunsch der Mission, doch die Türen, an die ich klopfte, blieben mir verständlicherweise verschlossen. Denn ich war ja ja mit mir selbst nicht im Reinen! Nach 3 Jahren des Weges in der Gemeinschaft, in der ich mich als Mensch wiederaufgebaut habe, hat mir die Gemeinschaft das Vertrauen geschenkt und mich nach Brasilien geschickt. Die Erfahrung der Mission war ein grosses Geschenk, denn ich konnte lernen, mich tiefgründiger in meinen Grenzen, meinen Wunden und den Eigenschaften, die mir fehlten, zu entdecken. Ich habe gesehen, dass ich oft selbst noch ein Kind bin, das nach Liebe dürstet, genauso wie die Kinder der Strasse, die mir anvertraut wurden. Das Zusammenleben mit den Kindern und Jugendlichen war wunderschön: Sie haben schon so viel in ihrem Leben leiden müssen, doch sie tragen ihr Kreuz mit viel mehr Würde als ich! Mit der Zeit habe ich begriffen, dass das, was sie für ein ausgefülltes Leben benötigen, nicht nur eine menschliche, fleischliche Liebe ist, sondern eine Göttliche: dieselbe Liebe, mit der ich mich stets von der Gemeinschaft geliebt gefühlt habe. Der grosse Dienst, den sie mir geleistet haben, ist der wachsende Wunsch in mir, den Herrn mehr und mehr kennenzulernen, um sie auf immer aufrichtigere, reinere und bedingungslosere Weise zu lieben. In der Mission hat sich meine Berufung gestärkt, mein Leben ganz den anderen zu schenken, und so bin ich heute im Haus der Ausbildung (“Casa di Formazione”), wo ich zur Zeit meine Mission auf der “Schulbank” verbringe und Theologie studiere. Mein Dank geht an den Herrn, an Mutter Elvira, die Gemeinschaft und all die jungen Leute, die mir auf diesem Weg vorangegangen sind. Denn als ich eingetreten bin, war da nicht nur ein Haus, sondern ich bin Jungs begegnet, die mich mit reinen Augen anblickten und an die gute Nachricht, die von Jesus vor 2000 Jahren verkündet wurde, glaubten, und die heute von Mutter Elvira gelebt wird.
 

 

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