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Rainer

Ich heiße Rainer, bin 27 Jahre alt und komme aus Wien.
In die Gemeinschaft bin ich auf Grund meiner Drogenprobleme eingetreten.
Meine Eltern haben sich getrennt als ich noch sehr jung war. Schon von klein auf habe ich sehr darunter gelitten, und ich träumte immer davon, dass meine Familie wieder zusammenfindet.
Die Probleme begannen schon in der Schule, wo ich mich schlecht gegenüber meinen Lehrern und meinen Mitschülern benommen habe. Auch zuhause begann ich, meiner Mutter Widerworte zu geben und den Respekt ihr gegenüber zu verlieren. Jedoch meinem Vater gegenüber (den ich alle zwei Wochen am Wochenende traf) habe ich mich immer so verhalten, wie er es erwartete. So hatte ich schon als Kind zwei Gesichter.
Mit zwölf Jahren hatte ich den ersten Kontakt mit Alkohol und leichten Drogen. In diesem Moment dachte ich, eine Antwort auf meine Probleme gefunden zu haben. Ein Leben in Illusion hat begonnen, und immer schneller bin ich in härtere Drogen reingerutscht. Mit 17 Jahren habe ich eine schlechte Erfahrung mit Drogen gemacht, zusammen mit einem Freund, der dann in Spital landete. Zum ersten Mal entschloss ich mich, mein Leben zu ändern.
Von heute auf morgen stoppte ich mit den Drogen und hörte auf, mich mit den schlechten Freunden zu treffen. Meine erste Freundin trat in mein Leben, und so schien alles wieder gut zu sein. Es war unglaublich für mich, so viel Glück im Leben zu haben – bis zu der Nacht in der ich wieder Drogen angeboten bekam. In diesem Augenblick dachte ich, Herr über die Lage zu sein, jedoch fiel ich schlimmer zurück als zuvor. Ich verlor meine Freundin, und zirka zur gleichen Zeit nahm sich ein Freund, den ich von klein auf kannte, das Leben. Das war einer der schmerzhaftesten Momente meines Lebens. Ich fiel immer tiefer ins Schlechte, bis ich meine Arbeit und alles, was mir lieb war, verlor.
Viele Male wechselte ich die Arbeit, bis ich als Kellner in einem Bierlokal endete. Dort traf ich David, der 6 Jahre in der Gemeinschaft gewesen war, und der mein Leid sah und mir seine Hilfe anbot, in die Gemeinschaft einzutreten. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, an diesen Weg zu glauben; jedoch mit Hilfe meiner damaligen Freundin und meiner Eltern bin ich zu den Vorgesprächen gegangen.
Es erschien mir alles wie ein schlechter Film, als ich die Jungs vom Cenacolo das erste Mal traf und hörte, wie das Leben in der Gemeinschaft sei. Vor allem den Glauben und das Gebet konnte ich nicht akzeptieren, da ich aus einer nicht religiösen Familie komme.
Als ich in die Gemeinschaft eintrat, sah ich Jungs, die lachen konnten und die glücklich waren mit den einfachen Dingen, die sie taten. Vor allem hat es mich berührt, dass mir jemand Vorbild war: Mit der Hilfe meines Schutzengels begann ich meine Freundschaft mit Gott. Ich hatte große Schwierigkeiten, weil ich vor dem Allerheiligsten zum ersten Mal sah, wie ich wirklich bin und was ich in meiner Vergangenheit getan habe. Die Enttäuschung stieg in mir auf, jedoch im gleichen Moment die Hoffnung, mein Leben zu ändern.
Nach einem Monat habe ich das Geschenk bekommen, nach Italien zu gehen, wo ich zum ersten Mal Elvira traf. Als ich ihr in die Augen schaute, berührte es mich sehr, ihre Freiheit und ihren großen Lebenswillen zu sehen, auch wenn ich noch nicht verstand, was sie zu mir sagte.
Auch lernte ich, was es heißt, Verantwortung über ein anderes Leben zu haben, als ich selbst Schutzengel sein konnte. Das zeigte mir immer wieder, dass ich noch nicht am Ziel bin und dass es immer etwas zu lernen gibt.
Die schönste Erfahrung machte ich, als ich nach 2 Jahren zum ersten Mal nach Hause kam und meine Eltern weinen sah, nicht vor Kummer sondern vor Freude.
Heute bin ich echt glücklich, dass Gott mich in die Gemeinschaft gerufen hat und möchte von ganzem Herzen „Danke“ sagen meinen Eltern, Elvira, den Priestern und allen Jungs, die ich auf meinem Weg getroffen habe.

 

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