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Fest des Lebens 2010

Mit großer Freude danken wir Gott, dem Vater, für die Gnade, die wir in den vier Tagen des „Festa della Vita” durch Gebet und Freundschaft erfahren haben. Der Geburtstag der Gemeinschaft Cenacolo wird jedes Jahr mehr zu einem Glaubensereignis, zu dem viele tausend Menschen aus allen Ländern der Erde zusammenkommen. Aus den USA, Lateinamerika und aus ganz Europa sind Burschen und Mädchen, Familien und „Ehemalige“ der Gemeinschaft, Eltern, Freunde und Ordenschristen zusammengekommen, um sich von der Barmherzigkeit Gottes umarmen zu lassen und das Wunder der Auferstehung mitzuerleben.
Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter war die Bibelstelle, die die Reflexionen, Predigten und die Zeiten der Anbetung geprägt hat. Leitsatz war dabei die Frage, die der Gesetzeslehrer Jesus gestellt hat: „Wer ist mein Nächster?”.
In einer Welt, die einem vorgaukelt, dass man glücklich sei, wenn man nur an sich selbst und an die eigenen Bedürfnisse, an die Arbeit und das Geld denke, setzt Jesus einen Kontrapunkt, indem er sagt, dass das wahre Glück und das Paradies auf Erden jetzt schon erleben kann, wenn man dem Beispiel des Barmherzigen Samariters folgt, wenn man innehält, um seinem Nächsten in die Augen zu schauen und ihm zu helfen.
Wir danken Pater Pino von der „Kontemplativen Bewegung Charles de Foucauld” aus Cuneo, einer Gemeinschaft, die mit der unsrigen durch eine tiefe Freundschaft verbunden ist, für die Worte, die er in seiner Predigt am Donnerstagnachmittag zu uns gesprochen hat: Er hat uns daran erinnert, dass das ganze christliche Leben vom Gebet abhängt, von unserer Beziehung zu Jesus: Nur wenn wir mit dem Herzen beten, wenn er Nahrung für unser innerstes Leben wird, können wir unseren Egoismus überwinden und zu „Barmherzigen Samaritern“ werden, die fähig sind, sich um die Not der anderen zu kümmern.
Die Katechese und die folgende Anbetung am Freitagmorgen wurde von einem anderen großen Freund der Gemeinschaft gehalten: Pater Francesco Peyron, der zur Gemeinschaft der „Missionare der Trösterin” gehört, die in der Kartause von Pesio beheimatet sind. Mehr als eineinhalb Stunden ist Pater Peyron mit dem Allerheiligsten segnend durch die Reihen der Anwesenden gegangen. In dieser Zeit haben wir besonders stark die Gegenwart Jesu, des Barmherzigen Samariters gespürt, der uns umarmt, verbindet und die Wunden unseres Herzens heilt.
Die Heilige Messe am Freitagabend wurde von unserem Bischof von Saluzzo Giuseppe Guerrini zelebriert. Während der Eucharistiefeier empfingen fünf Jugendliche die Taufe und gut dreißig empfingen das Sakrament der Firmung. Dieser Moment war eine besondere Glaubenserfahrung für uns, denn wir konnten das Wunder der Auferstehung „live“ betrachten: Wir konnten sehen, wie Jesus uns aus süchtigen Rebellen und Kämpfern in jugendliche Apostel verwandelt, die den Wunsch haben, Teil der Kirche zu sein und die Wunder zu bezeugen, die Gott in uns wirkt.
Am Abend haben wir die Aufführung des Barmherzigen Samariters mitverfolgen dürfen, die von einigen unserer Jugendlichen auf die Bühne gebracht wurde. Zum Abschluss haben wir unsere Gemeinschaft ganz neu dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie die Statue der Gottesmutter von Fatima durch das Lichtermeer tausender Kerzen getragen wurde, um sie zu ehren.
Wir danken Mutter Elvira, denn sie hält uns immer zum Rosenkranzgebet an und lädt uns ein, die Gottesmutter sehr zu lieben – wir spüren wirklich, wie sie uns nahe ist und die ganze Gemeinschaft unter ihrem Mantel beschützt.
Der Samstag und der Sonntag waren gesegnet durch die Gegenwart Seiner Eminenz Kardinal Christoph Schönborn; sein Besuch beim Fest mit einigen seiner Seminaristen aus Wien war für uns eine besondere Freude. Bereits bei anderen Gelegenheiten hatte der Kardinal seine Wertschätzung und Freundschaft zum Ausdruck gebracht, aber während des Festes ist er uns begegnet als Vater, Hirte, Bruder und Freund; er zeigte uns das Angesicht der Kirche, die zum Barmherzigen Samariter wird und sich zu einer Gemeinschaft von Sündern – wie es die unsere ist – hinab neigt. Wir danken ihm für die Einfachheit und Menschlichkeit, für die Liebe und Weisheit, mit denen er die Katechesen und Gebetszeiten geleitet hat. Wir danken ihm, dass er das noch einmal unterstrichen hat, was Kardinal Ryłko uns bereits in Rom anlässlich der Übergabe der päpstlichen Anerkennung am 16. Oktober 2009 gesagt hatte: dass die Gemeinschaft Cenacolo diese Herberge ist, in welche Jesus, der Barmherziger Samariter uns alle hinbringt – Männer und Frauen, die zu Boden geschlagen wurden von den Räubern der heutigen Zeit (Traurigkeit, Einsamkeit, Alkohol, Droge…), damit wir in dieser Herberge die Heilung unserer Wunden und den wahren Sinn des Lebens finden.
Das Fest des Lebens war vor allem geprägt durch Freundschaft, selbstlosen Dienst, Liebe und durch freudig gebrachte Opfer, durch die einer für den anderen zum Barmherzigen Samariter geworden ist.
Wir danken den gut 60 Priestern, die aus der ganzen Welt gekommen sind und Stunde um Stunde tausende Beichten gehört haben. Ein besonderer Dank gilt Bischof Baker aus der Diözese Birmingham / Alabama, der bei uns sein wollte, um seine Dankbarkeit auszudrücken für das was die Gemeinschaft in den USA und seit neuestem auch in seiner Diözese tut.
Wir danken auch Krzysztof Zadarko, dem Weihbischof von Koszalin-Kolobrzeg, – in dieser Diözese gibt es auch ein Haus unserer Gemeinschaft – dass er zwei Tage mit uns verbracht hat.
Wir danken den Burschen und Mädchen der Gemeinschaft, die ihre Auferstehung bezeugt haben: durch das Musical „Credo”, durch die Tänze, die Gesänge und vor allem durch die vielen kleinen und großen Dienste, durch die sie unermüdlich dazu beigetragen haben, dass das Fest so schön wie möglich werden konnte. Danke auch den Eltern und Freunden, die selbstlos für uns gekocht und gearbeitet, geschwitzt und geliebt haben…
Letztendlich danken wir Mutter Elvira für ihr mutiges „Ja”, welches es Gott möglich gemacht hat, die Gemeinschaft Cenacolo zu „erfinden”, diese wunderbare Geschichte der Liebe, Barmherzigkeit und Auferstehung, die am 16. Juli 27 Jahre alt geworden ist.

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