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Santiago

Mein Name ist Santiago und heute lebe ich im Haus in Argentinien, in meinem Heimatland. Ich wuchs in einer Familie auf, die nur das Beste für mich wollte und das war für sie eine gute Schulbildung und beruflicher Erfolg. So suchte ich in den Büchern die Antwort auf meine Fragen, aber sie wurden für mich zum Mittel, um mich in Vordergrund zu stellen und andere zu unterdrücken. Ich isolierte mich und fühlte mich anders als meine Klassenkameraden und hinter der Maske des „anständigen Jungen“ wuchs in mir Angst und  Unsicherheit.

Als ich die Schule beendet hatte, hatte ich die ersten Freunden, die Drogen nahmen: sie kamen mir stärker, tiefgründiger und intelligenter vor. So ließ ich mich in die Drogenszene mit all meiner Frustration, die ich in mir trug, hineinziehen. Nach kurzer Zeit war die Droge mein Zufluchtsort, die Betäubung all meiner Ängste und die Kraft auf dem Weg des Bösen, der Lüge und der Gewalt. Heute weiß ich, dass all das Böse, nicht nur die Droge, mir jedes Mal ein Stück mehr meine Würde raubte und mich schwächer und frustrierter machte und mich folglich unfähig machte, an etwas anderes zu denken. Trotz all dem meldete sich eine leise Stimme in mir, die mich antrieb, das Gute zu suchen, aber ich hatte keine Ahnung, wo ich suchen sollte. Ich versuchte mein Glück in der Politik, in der Karriere und in der Literatur…aber die Droge spiegelte mir nur eine Illusion vor.

Von da an begannen harte Jahre der Psychotherapie, der Psychiatrie, Klinik- und Krankenhausaufenthalte usw. Ich erlitt immer wieder Rückfälle und jedes Mal fiel ich tiefer. Die Wut und das Misstrauen in mich selber nahmen mir die ganze Lebenskraft und immer öfter verlor ich die Kontrolle. Ich hasste mich selbst, alle um mich herum und hasste Gott.

Keiner hatte jemals den Mut mir Gott und ein christliches Leben als Lösung vorzuschlagen.

Bei einem Klinikaufenthalt erzählte mir meine Mutter, die mit den Nerven völlig am Ende war, von der Mutter Gottes von Medjugorje und von der Gemeinschaft dort. Mir kam das alles sehr irreal vor, aber ich hatte nichts mehr zu verlieren. Ich war verzweifelt und konnte mein Scheitern nicht mehr leugnen, so nahm ich ihren Vorschlag an und die Gemeinschaft nahm mich auf.

In den ersten Monaten war ich noch ziemlich wütend, verloren in den Illusionen meiner Vergangenheit, hatte nicht einen Funken Glauben und das ganze gemeinschaftliche Leben schien mir unmöglich. Ich erinnere mich, dass ich jeden Tag weglaufen wollte, aber ich sagte mir immer: „ Morgen, morgen!“ Auch wenn ich keine Lust hatte in der Gemeinschaft zu bleiben, verstand ich, aus welchem Grund die Jungs glücklich waren, ohne etwas zu haben! Und auch ich wollte diese Zufriedenheit haben. Ich spürte in mir eine kleine Flamme der Freude, der Hoffnung und des Lichtes und auf diese Weise fing ich langsam an, die Augen zu öffnen und sah, dank der Gnade Gottes, dass ich alles, was ich mein ganzes Leben lang suchte, vor mir hatte: die wahre Freundschaft, ein einfaches Leben, eine Arbeit, die mich als Person reifen ließ, und die Zugehörigkeit zu einer neuen Familie, die mir immer wieder zeigt, wer ich bin, mir hilft, mir selbst und meiner Vergangenheit zu vergeben und mich lehrt zu lieben. In diesem Augenblick kam Gott in mein Leben. Das Böse versuchte, mein Leben zu zerstören und Gott gab mir ein neues…und das nur aus Liebe! So verstand ich, dass ich nicht in eine Institution eingetreten bin, sondern in eine Familie kam, um Kind Gottes zu werden. Ich fing an die Zeichen der Vorsehung zu sehen, in der Freundschaft und der Opferbereitschaft zu reifen und mein Leben mehr nach dem Evangelium auszurichten und betete zu Gott als einen Freund und Vater. Das half mir, die kleinen Dinge des Alltags konkret wahrzunehmen und spürte es in meinem Herzen.

Zu dieser Zeit explodierte in mir eine „Bombe“ der Freude und des Enthusiasmus, die mir einen Sinn gab, in dem, was ich lebte.

Das war der Anfang meines christlichen Weges, um das Vertrauen in Gott und in mich selbst wieder neu aufzubauen, beständig und treu zu sein…und schließendlich begann der „Kampf“ für das Gute.

Im Jahr 2005 wurde das Haus in Argentinien geöffnet und ich erhielt das große Geschenk in ersten Gruppe dabei zu sein. Wieder einmal spürte ich das Wohlwollen und Vertrauen der Gemeinschaft, die uns die Möglichkeit gibt, große und schöne Abenteuer zu erleben…um dann die Liebe Gottes und die der Gottes Mutter zu erfahren, die sich in der Vorsehung widerspiegelt, die jeden Tag für uns sorgt, die  weiter sieht als wir, die uns auch im Leid zusammenhält, und uns das Wort Gottes näher bringt, das durch das Evangelium, durch Schwester Elvira und die anderen Jungs hören…

Wir danken von Herzen für die göttliche Vorsehung!

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