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Samstag

Begrüβung durch Schwester Elvira
Auch heute möchte ich euch willkommen heissen. Wie wunderbar es doch ist, uns gegenseitig ein Lächeln zu schenken und gemeinsam zu singen! Wenn wir dies auch in unseren Familien tun würden, dann gäbe es immer Frieden. Frieden bedeutet, dass jemand den Moment der Krise überwindet, zu singen beginnt und den eigenen Kindern in die Augen schaut. Es ist im Grunde so einfach, dir selbst diesen Auftrag zu geben. Wir besitzen die Fähigkeit, zu uns selbst zu sagen: „Ich möchte lächeln.“ Wenn du zum Beispiel mit einem Dorn im Herzen aus dem Haus gehst, dann denke nicht nur an dich und daran, dass dich jemand verletzt hat, dass du provoziert wurdest, dass dir etwas missfallen hat, dass man dir unfreundlich geantwortet hat…das ist doch unwichtig! Entschliesse dich trotz allem dazu zu lächeln und an den zu denken, der dir auf der Strasse begegnet. Denn jeder von uns wünscht sich nichts sehnlicher, als in Freude und in Frieden zu leben. Wir alle würden gerne Recht haben und Genugtuung erhalten! Aber wir können nicht immer nur an uns selbst denken und von den anderen erwarten, dass sie vor uns auf die Knie fallen und klatschen….

Gewöhnlich laufen wir die Anhöhe hinunter, um zum Gottesdienst zu gehen, und oft kommen uns junge Paare im Auto entgegen. Sie sind zusammen, und doch ziehen sie einen Schmollmund. In diesen Momenten bemühe ich mich immer darum, ein wenig auf ihre Strassenseite zu gehen- so fahren sie auch etwas langsamer-und wenn sie dann an uns vorbeifahren, lächle ich sie mit einem Lachen, das bis zu meinen Ohren reicht, an. Und irgendwann schauen sie nicht mehr mich an, sondern sich gegenseitig und lächeln. Es ist wichtig, auch mal das Gesicht zu verlieren, aus sich selbst raus zu gehen, um jemand anderem Freude zu geben!

Wir müssen erkennen, wer wir wirklich in unserem Inneren sind. Heute morgen ist der richtige Zeitpunkt, um die Masken „fallen zu lassen“. Wir brauchen Platz in uns, wir benötigen Licht, wir benötigen Freude. Doch niemand kann uns dies von aussen geben: all das, was wir suchen, steckt in uns drin! Wie oft suchen wir das, was uns gut tut, in den äusseren Dingen. Ich gebe euch ein Beispiel: wenn heute deine Mutter zum Fest kommt, dann freust du dich natürlich, denn nach langer Zeit siehst du deine Eltern wieder. Doch dies ist nur ein Krümel! Die Freude musst du schon vorher in dir tragen! Denn es gibt dich, mit all deinen Gaben, mit all deinen Werten! Warum willst du diesen Schatz, der in dir steckt, beiseite stellen in der Hoffnung, Glück zu empfinden, weil dich ein Mädchen anlächelt? Noch vor diesem Lächeln gibt es dich, dein Leben, in dem ein unendlicher Wert steckt.

Wir müssen die Freude, das Vertrauen, die Hoffnung und die Dankbarkeit an Gott und die anderen ausleben. Wir müssten stets auf Knien sein, um „danke, danke, danke“ zu sagen! In erster Linie Dank an Gott dafür, dass wir lebendig sind und er die Quelle unseres Lebens ist. Er ist unser Vater, und niemand von uns hat sich selbst erschaffen und lebt für sich allein! Und dann Dank an unsere Brüder, an unsere Schwestern, an alle, denn sie sind das grösste Geschenk unseres Vaters nach dem Geschenk unseres Lebens. Denn wenn du allein bist, stirbst du, allein verliert das Leben seinen Sinn. Es ist der Moment gekommen, diese Anhöhe in einen „Ozean der Barmherzigkeit“ zu verwandeln. Heute wollen wir unsere Masken abnehmen, denn wir brauchen eine Waschung von innen. Überlegen wir einmal, wie oft wir beichten waren und immer einen Teil von uns ausgelassen und versteckt gehalten haben. Noch heute tut uns dieses Versteck weh, wir weigern uns, es sehen zu wollen. Und genau deshalb lässt er unser Leben verfaulen und füllt es mit Traurigkeit.

Sage heute morgen zu dir selbst: “Ich möchte befreit werden!” Gestern sind viele von euch zur Beichte gegangen. Ich war gerade mit dem Auto angekommen, als ein Junge plötzlich von der Beichte aufspringt, um mich zu begrüssen. „Dank daran, dass du bei der Beichte hättest bleiben sollen“, habe ich zu ihm gesagt. Und dasselbe wiederhole ich auch heute: Lasst uns beichten gehen, denn sie wird Grossartiges vollbringen, sie wird das grösste Wunder dieser Tage sein, die Barmherzigkeit Gottes, die Umarmung Gottes, die Wärme Gottes, die Liebe Gottes.

Das sind die Dinge, die wir brauchen. Und diesem Jungen habe ich auch noch gesagt: „Beginne deine Beichte mit jenem Wort, jener Geste, jenem Leberfleck, den du in dir trägst und den du nie jemandem anvertraut hast.“ Es gibt etwas, was wir schon immer in uns versteckt halten. Es ist nun Zeit dafür, das auszusprechen, was uns viele Jahre belastet hat, das wir nie jemandem gesagt haben, ausser vielleicht einem Freund, einer Freundin….doch das zählt nicht, das reicht nicht!

Totale Freiheit bedeutet eine leuchtende Freiheit, die in der Wahrheit eingebettet ist. Jesus sagt:  „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Wir müssen die Freiheit leben, und dies nicht nur mit Worten, sondern konkret Tag für Tag. Erst dann werden wir frei sein, und diese Freiheit ermöglicht es uns zu lieben, zu dienen, Opfer zu bringen. „Die Wahrheit wird euch frei machen.“- und wenn es eine Gruppe Menschen gibt, die die Freiheit suchen, dann sind es die jungen Leute. Und damit wir ihnen keine Illusionen machen, müssen wir wahr sein.

Heute sind viele Priester gekommen, um genau diesen Dienst zu vollbringen und es uns zu ermöglichen, das Geschenk der Beichte zu leben. Bemühen wir uns also darum, diese Geste der Befreiung zu vollbringen. Auch wenn du nur ein was zu sagen hast, dann gehe trotzdem hin: sprich es aus und du wirst endlich den Moment der Befreiung erleben! Das ist nicht einfach, denn in uns tragen wir viele Ängste, auch wenn uns Jesus oft daran erinnert: „Fürchtet euch nicht, fürchtet euch nicht.“ Wir haben Angst vor Verurteilung, davor, dass wir nicht mehr respektiert werden, die Zuneigung und Wertschätzung der anderen verlieren. Doch wenn wir beichten gehen, dürfen wir nicht nur den Priester sehen. Macht es, wie ich es euch sage: schliesst die Augen und fangt nicht damit an, die Fehler eurer Ehemänner aufzuzählen….

Schliesse die Augen und sprich von dir selbst, erzähle von dir selbst, von deinem Leben, von diesem Leberfleck….Mach die Augen zu; in der Beichte brauchen wir keine Predigt, sondern die Lossprechung von unseren Sünden. Wir sehnen uns nach der Barmherzigkeit, nach der Umarmung von Jesus und unseres Vaters. Sprich mit Jesus, nicht mit dem Priester, halte die Augen geschlossen und sage: „Jesus, ich erinnere mich an dies und jenes….es gibt da etwas, das ich nie jemandem erzählt habe, ich sage es dir, denn seit vielen Jahren trage ich es im Herzen….“ Sprich mit Jesus und er wird dich lossprechen, er wird dich umarmen!

Aus diesem Grund wird uns heute morgen ein wahrer Berg an Barmherzigkeit erreichen, die wir so sehr benötigen. Gott ist Barmherzigkeit- niemand anderes könnte es sein, denn wir sind armselig und erbärmlich. Wenn wir sprechen, verletzen wir uns selbst. Doch er kommt mit seiner Barmherzigkeit, sofort und immer, in jedem Augenblick, an jedem Ort: wir sind immer von der Barmherzigkeit Gottes umgeben, und deswegen müssen wir keine Angst haben.

Wer von euch etwas hat, das er noch nie jemandem erzählt hat, der soll die Hand heben (kurze Unterbrechung, in der zahlreiche Hände in die Luft gehen, ndr). Er dort hinten hält sogar seine Füsse nach oben! Für alle von euch ist nun der Moment der Befreiung gekommen. Diese Sache, die du noch in dir trägst, ist schon so lange her, und dennoch erinnerst du dich an sie, sie ist noch immer gegenwärtig, und du würdest sie gern fernhalten….Es bereitet dir Angst, sie auch nur auszusprechen, und deshalb sprichst du von anderen Dingen und glaubst, befreit zu sein. Doch du weisst, dass du noch immer dieses Geheimnis hast, das dich bedrückt. Es ist also an der Zeit, uns zu befreien, um wahrhaftig Kinder Gottes zu sein.

Ich verstehe, dass dies nicht einfach ist. Doch denkt immer daran, dass ihr aus diesem Grund hierher gekommen seid: um das Herz zu befreien, den Geist, euer ganzes Sein, um neue Menschen zu werden. Denn wenn wir neu sind, dann wird sich auch die Welt um uns herum erneuern. Wir alle sehnen uns nach einer neu geborenen Familie, in der man mit dem Vater, der Mutter, der Schwiegermutter, den Kindern…im Einklang lebt. Und dies ist möglich, wenn wir den Mut haben, in uns der Wahrheit Platz zu schaffen.

Es ist so schön, die Freiheit in Wahrheit zu leben: du wirst von allen geschätzt, weil du fähig bist, im Licht aller zu leben, um Vergebung zu fragen, von vorn zu beginnen. Leben heisst, jeden Tag neu anzufangen, und das mehrmals am Tag. Dies gibt dir eine Kraft, eine Energie, eine Freiheit, eine Freude, vor der man nicht anhalten kann, vor der man keine Masken aufsetzten kann.

Die Geschichte des Scheins ist vorbei….weil alle vor dir auf die Knie fallen….was interessiert dich das?! Wozu brauchst du das schon?! Was du brauchst, ist frei und sauber zu leben. Monsignor Giovannni hat gestern gesagt, dass die Madonna den Kopf der Schlange zerdrückt hat, doch dass der Schwanz noch wedelte, der uns belästigt…Doch wir dürfen keine Angst haben, denn das Böse wurde besiegt: Jesus hat sie mit Seiner Auferstehung besiegt, und Maria hat ihr den Kopf zerdrückt. Deshalb müssen wir acht geben, damit wir mit unserem Kopf nicht das Böse anstelle des Guten tun. Befreien wir uns in der Beichte von diesem Bösen. Lasst uns die Befreiung, die Vergebung und die Barmherzigkeit des Herrn leben, damit wir zu neuen Kreaturen werden.

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