Predigt am Sonntag, 14. Oktober
Liebste Brüdern und Schwestern, liebste Kinder und Freunde, die ihr von weither angereist seid, um zu diesem Haus zu kommen. Dieser Augenblick ist für uns ein Moment der Freude, denn heute ist der Tag des Herrn und wir haben uns gemeinsam vor seinem Altar zusammengefunden. Vor Gott sind wir alle Kinder, und deshalb möchten wir unsere Leben und unsere Taten in den Dienst Gottes stellen, und dies mittels unserer Brüder und Schwestern, die das größte Leid erfahren. Das Evangelium erzählt heute die Geschichte der zehn Leprakranken: nur einer von ihnen ist zurückgekommen, um Gott zu danken. Es gibt viele Menschen auf dieser Welt, doch nur sehr wenige von ihnen danken Gott. Wir können sagen, dass nur ein Einziger wahrhaftig dankbar ist, und dieser Eine ist das Zeichen der Gegenwart Christi, das Zeichen, das uns rettet, uns befreit und es uns ermöglicht, den Weg des Friedens zu finden. Die ganze Arbeit und die Taten, welche die Kirche in der Welt mittels der Getauften, die wir sind, vollbringt, gehen im Wesentlichen diesen Einen zurück, der Gott Dank zeigt. Unsere Arbeit und die Kinder, mit denen wir leben, werden zu Zeichen Gottes, denn Er verlässt sein Volk nicht. Deshalb ist es Gottes Wunsch, dass auch wir Ihnen näher kommen. Und die Nähe, die wir zu Gott aufbauen, lässt uns immer mehr zu Brüdern uns Schwestern werden, die gegenseitig Verantwortung übernehmen. Und so können wir diese kleinen Geschwister, die Gott im Herzen trägt, einfach nicht im Stich lassen! Das Leben lieben- Gott verlangt von jedem von uns eine Liebe ohne Maß; eine Liebe, die alle Grenzen niederreißt und einen jeden spüren lässt, ein würdiger und liebenswerter Mensch zu sein. Wenn wir es mit unserer Arbeit und unseren Taten schaffen, den Menschen um uns herum zu zeigen, dass sie von Gott geliebt werden, dann verwirklichen wir den Willen Gottes. Unsere Verantwortung und unsere Mission in dieser Welt ist es, so zu leben, dass sich alle Menschen von Gott geliebt fühlen. Und so verwirklichen wir auch in uns selbst den Willen Gottes: dass alle eins werden! Dieser Auftrag Jesus’ betrifft nicht nur die Kirche allein. Gewiss möchten wir eine vereinte Kirche sein, doch es steckt in unseren Taten und unserem Einsatz, diese Einheit zu fördern. Sich denen zuzuwenden, die unsere Nähe brauchen, ist ein erster Schritt, um die Grenzen unserer Interessen, unserer Ideologien, unserer Bräuche zu überwinden, damit sich ein jedermann von Gott geliebt fühlen kann. Aus diesem Grund sind wir hier versammelt und kommen von den verschiedensten Orten, aus unterschiedlichen Kulturen, sprechen andere Sprachen...doch wir können uns verstehen, denn man muss nicht unbedingt sprechen, um sich zu verstehen. Viel wichtiger ist es, mit seinem eigenen Leben diese Liebe, die Gott für jeden von uns hat, zu bezeugen und weiterzugeben. Wenn wir diese Liebe Gottes in uns spüren, dann müssen auch diese Kinder und noch viele andere spüren, dass wir sie lieben, denn sonst ist unsere Liebe nicht wahr, sondern ist eine Liebe, die persönliche Interessen verfolgt. Die Liebe bringt Grenzen und Hindernisse zum Einstürzen, und sie schafft es, dass alle Kinder und alle Menschen, die in Leid leben, mittels unserer Liebe die Gegenwart Gottes wahrnehmen. Jeder kann dies auf seine eigene Weise tun: der eine entschließt sich radikal für diesen Dienst, ein anderer wiederum schließt sich einem Dienst an...doch alle spüren, dass sie zusammenarbeiten. Und alle, die einen Teil an diesem Dienst tun, müssen Gott dafür danken. Wir müssen unseren Beitrag leisten, damit diese Arbeit, dieses Werk Gottes tatsächlich ein großes Zeichen der Rettung durch Christus ist. Amen. Beten wir dafür, dass sich diese Kinder von Gott und von uns geliebt fühlen und wir glücklich darüber sind, dass Gott uns ruft und uns einen neuen Weg vorschlägt. Wir müssen Entscheidungen treffen- wir tun dies jetzt während der Liturgie, doch muss all das auch zu unserem Leben werden. Wenn wir uns erheben und unser Glaubensbekenntnis ablegen, dann verkünden wir der Welt, dass Gott durch unserer Taten, unsere Liebe und unsere Hingabe zu Gott und zu unseren Brüdern und Schwestern stets gegenwärtig ist.
|