Angela und Mario Die Geschichte unserer Familie ist wie die vieler anderer: wir haben sehr jung geheiratet; dann haben wir Roberto bekommen, und ein Jahr später wurde Igor geboren. Die Freude, zwei Kinder zu haben, ein schönes Haus, eine gute Arbeit, gesund zu sein...warum auch nicht?...Unsere Sicherheiten, der Urlaub, unsere Egoismen, unser Ehrgeiz... Alles schien so selbstverständlich! Mit vollen Händen haben wir alles mitgenommen und dabei nur an uns selbst gedacht. Und all das in einem schwindelerregenden Tempo, ohne das uns bewußt wurde, daß unsere Kinder in einem Umfeld aufwuchsen, welches sehr an materiellen Dingen hing. Da war kein Platz für eine christliche Familie- dafür hatten wir weder Zeit noch Lust! Wir befanden uns im Wirbel der Konsumwelt, waren darin einverleibt und dachten, das Leben müßte so sein. Bis zu dem Tag, an dem ein großes Erdbeben unser Heim und unser Leben erschütterte: die Drogen! Als wir entdeckten, daß Roberto Drogen nahm, ergriff uns eine düstere Verzweiflung. Unsere Tage wurden zur Hölle, es gab ständig Streit und Mißverständnisse, und nichts ging mehr in die richtige Richtung. Doch das Beängstigendste an all dem war unsere Machtlosigkeit vor dem Bösen: Anstatt ein vereintes Paar zu sein, schoben wir uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Mit den Drogen kehrte das Böse in unser Haus ein und nahm Besitz von unserem Sohn. Seine Augen waren nicht mehr die Augen des Sohnes, den wir liebten. Und die Dinge, die da vorgingen machten uns klar, daß wir keine Zeit zu verlieren hatten. Wir mußten gegen etwas sehr Mächtiges kämpfen, und als Eltern fühlten wir uns schwach und unfähig und wußten uns nicht zu helfen. Ich denke, daß hier das Wunder unseres Lebens begonnen hat: von Freunden wurden wir zu einem Treffen der Gemeinschaft eingeladen. Als wir ankamen, hat uns eine Schwester beeindruckt, die umringt von jungen Leuten war: sie sprach mit ihnen in einer klaren und entschlossenen Art und Weise, und dennoch hörten ihr die Jugendlichen in Stille, Liebe und Dankbarkeit zu. Ihre Worte drangen in unser Herz wie Musik ein, als würde sie sagen: „Habt Vertrauen, diese Gemeinschaft ist die Richtige!“ Wir sind mit einer neuen Kraft, die uns diese Schwester übermittelt hat, nach Hause zurückgekehrt. Auch wenn sie zu vielen Leuten sprach, schienen ihre Worte direkt an uns gerichtet. Kurze Zeit später ist unser Sohn in die Gemeinschaft eingetreten, doch das große Wunder sollte in uns geschehen. Uns wurden Treffen für Familien vorgeschlagen, in denen in Freundschaft gebetet und sich ausgetauscht wurde. Indem wir uns diesen Gruppen anschlossen, lernten wir, gemeinsam zu beten und die „Schande“ eines drogenabhängigen Kindes zu überwinden. Wir haben gelernt, uns als Ehepaar wiederzuentdecken und wieder gemeinsam, Hand in Hand, in Zeiten der Freude und des Schmerzes, in schönen sowie mühsamen Momenten, voranzuschreiten im Bewußtsein, tagtäglich aufs Neue das Kreuz zu umarmen. Die Gemeinschaft hat uns beigebracht, uns in die Augen zu schauen, uns die Wahrheit zu sagen, uns gegenseitig Respekt zu schenken und uns zu vergeben, um auf diese Weise den schwierigen Momenten entgegenzugehen und diese zu meistern. Für uns ist die Gemeinschaft heute wie eine Familie, und Mutter Elvira wahrlich wie eine „Mutter“, die uns als Paar geführt hat, um die neue Angela und den neuen Mario zu entdecken. Wir haben nun unsere Herzen den Familien geöffnet, die in Not sind, und mit Treffen und Vorgesprächen begonnen, welche uns große Freude bereiten. Heute leben wir alles wie ein Geschenk: die Kinde, Enkelkinder, die Jungs und Mädchen, ihre Familien, die Freunde...Das ist das wahre Wunder!
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