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Peru

Liebe Freunde,
wir schreiben euch aus der Cenacolo-Familie in Peru; dort haben wir zwei Häuser, eines für Kleinkinder (0-3 Jahre) und ein anderes für Kinder und Jugendliche im Alter von 3-18 Jahren.
Im Haus „Villa el Salvador“ (Haus des Erlösers) – dem Haus auf den Sanddünen – leben zurzeit 17 Kleinkinder (bebes) mit vier Missionarinnen (seit kurzem gibt es eine fünfte, ein peruanisches Mädchen, die aus der hiesigen Pfarrei stammt) und fünf Schwestern. Auf den ersten Blick scheint das zwar viel zu sein, aber die Wirklichkeit sieht oft so aus, dass eine von uns zum Unterricht muss, zwei andere sind mit kranken Kindern auf dem Weg zum Arzt; außerdem kommen die Familien der Kinder zu Besuch, es gibt viel Papierkram zu erledigen, und dann sind da noch die unvorhergesehenen Zwischenfälle des Missionsalltags… und schon wird es schwierig, allen Kindern rechtzeitig das Fläschchen zu geben und die Windel zu wechseln.
Wir haben sechs Säuglinge (zwischen zwei und sechs Monaten) und oft kommt es vor, dass sie gleichzeitig anfangen zu weinen. Für uns ist das ein „Trainingslager der Liebe und Hingabe“; aber wir machen die Erfahrung, dass alles, was mit Freude geschenkt wird – und sei es noch so klein – unsere Herzen bereichert.
Die Kinder unseres Hauses sind Kinder, die verlassen worden sind: Einige wurden kurz nach ihrer Geburt ausgesetzt, andere wiederum kommen zu uns durch eine staatliche Einrichtung, weil sie ihren drogensüchtigen Eltern weggenommen wurden. Unser Haus liegt inmitten einer Barackensiedlung auf den Sanddünen. Für uns ist es ein großes Geschenk, mit den Bewohnern dieses Slums zusammenzuleben und ihre Freuden und Leiden, ihren Glauben und ihre Prüfungen zu teilen; wir erfahren ihre Großzügigkeit, indem sie uns freudig das Wenige schenken, das sie besitzen. Die Kinder gewöhnen sich recht schnell daran, mit uns zusammen zu leben: Am Anfang sind sie zwar ein wenig misstrauisch und scheu, aber kurze Zeit später fassen sie bereits Vertrauen und fangen an zu lächeln. Sie sind unsere ersten Lehrer, wenn es darum geht zu vergeben, denn sie nehmen uns auch mit unseren Schwächen an, sie vergessen schnell und haben die Gabe, sofort neu zu beginnen. Einige dieser Kinder werden adoptiert (sowohl hier in Peru als auch in andere Länder), oder sie gehen in unser zweites Haus („Raggio di Luce“ – „Lichtstrahl“), wenn sie älter werden; in diesem Haus sind die Kinder, die schon zum Kindergarten oder zur Schule gehen. In den Sommerferien organisieren die „Tanten“ und „Onkel“ (so werden die Missionarinnen und Missionare von den Kindern genannt) verschiedene Aktivitäten für die Kinder: Sie lernen zu kochen, Käse zu machen oder sie nehmen andere Angebote wahr: Es gibt Theater- und Musikkurse, Schwimm- und Gymnastikstunden; außerdem ein Handwerkskurs und viele weitere Möglichkeiten. Außerdem geben unsere Ordensschwestern an jedem Samstag Katechismusunterricht für die Kinder im Haus „Raggio di Luce“.
Wir danken euch von ganzem Herzen für alles, was ihr für uns und „unsere“ Kinder tut: Ihr seid das Angesicht und die Hände der göttlichen Vorsehung, die uns sogar von jenseits des Ozeans erreicht. Danke, dass ihr es uns ermöglicht, den Liebesdienst an unseren Kindern fortzusetzen; durch euch können wir all denen helfen, die an die Tür klopfen und eine ausgestreckte Hand suchen – die Hand Jesu!
In dankbarer Verbundenheit,
Die ganze peruanische Cenacolo-Familie
”el lugar mejor del mundo“ – der schönste Platz der Welt

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