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Jubiläumsfest: 10 Jahre Cenacolo-Haus in Lille

   


Seitdem ich nach Lille versetzt worden bin, habe ich die anderen immer von diesem besonderen Moment reden hören: von dem 10-jährigen Jubiläumsfest unserer Gemeinschaft der hl. Therese vom Kinde Jesus. Im Haus begann man bereits zwei Wochen vor dem Fest eine besondere Atmosphäre zu spüren, als die Brüder und Schwestern aus Italien angekommen sind, um uns zu helfen.
Von diesem Moment an hat sich der Lebens-Rhythmus unseres Hauses verändert, wir haben nun alles daraufhin ausgerichtet, das Fest gut vorzubereiten.
Zwei Wochen hatten wir Zeit dafür. Der Beginn war schwierig, denn am ersten Tag suchte uns ein unglaublicher Sturm heim: In der Speisekammer stand das Wasser einen Meter hoch, auch der Lagerraum und die Wäscherei waren überflutet, die Gewächshäuser hat der Sturm zerstört und dazu kam eine sibirische Kälte. “Herzlich willkommen in unserem Haus!” haben wir also voll Freude unseren angekommenen Brüdern sagen können. Uns war bewusst, dass uns in allem die Zeit weglief, dass sehr viel Arbeit zu verrichten war und dass uns das notwendige Material fehlte.
Mit dem Recital vom “verlorenen Sohn” standen wir noch völlig am Anfang und das komplette Bühnenbild musste neu gemacht werden. Alle hatten wir ein bisschen Angst, nicht rechtzeitig fertig zu werden, besonders die Balletttänzer.
Nur noch zwei Wochen bis zum Fest, das war eine schöne Herausforderung in Bezug auf die Arbeit und auf das Gebet. Aber wir waren alle motiviert und vereint im Willen zu wachsen und uns zu überwinden. Auch waren wir sicher, dass wir mit dem Einsatz aller die Schwierigkeiten überwinden würden. Die Mädchen bereiteten also die Tänze mit den Tänzern vor und die Burschen arbeiteten immer lange, bis sich das Haus langsam zu schmücken begann für das lang erwartete Fest.
Drei Tage vor dem Fest sind dann einige Brüder aus Lourdes und aus Italien angekommen, zusammen mit Don Massimo sowie Franco und Bernadette. Es war schön, nun von meiner kleinen Küche aus 50 Brüder im Speisesaal sitzen zu sehen. Dann hat mir jemand gesagt, dass auch Mutter Elvira zum Fest kommen würde und diese Nachricht hat mir gewaltigen Schwung gegeben. Von dem Moment an, in dem Mutter Elvira mit Don Stefano und Don Eugenio ankam, hörte die Vorbereitung auf und begann das Fest.
Vieles war noch bis zum letzten Augenblick zu schaffen oder zu ändern, aber schließlich kam der Sonntag des Festes und der Himmel hat uns viel Sonne geschenkt, wenn es auch etwas frisch war, wie im Norden Frankreichs üblich. Wir hatten etwa vierhundert Personen erwartet, aber es kamen weit mehr. Es kamen Eltern aus Frankreich, Spanien, Belgien, Holland und Italien und es kamen auch viele, die früher einmal im Cenacolo gewesen waren. Die hl. Messe am Morgen haben wir mit mehr als zehn Priestern gefeiert, es war fast wie beim Fest des Lebens.
Beim Friedensgruß habe ich einen bewegenden Moment mit meinen Eltern erlebt, der Tag stand unter dem Zeichen der Barmherzigkeit Gottes und so habe auch ich einen Augenblick der Vergebung erlebt. Ein Stein ist mir vom Herzen genommen worden und ich spürte einen großen Wunsch meine Freude an andere weiterzugeben. Ich kann sagen, dass es ein wunderschöner Festtag war.
Der Abschied von der Familie war bewegend für mich und voller Versprechungen für die Zukunft. Die Schönheit unserer Gemeinschaft hat mir ein Gefühl von Stolz geschenkt, dass ich dieser großen Familie angehören kann.
Am Dienstag gab es dann noch einen besonderen Moment für uns: Die Brüder haben sich verabschiedet und bei uns zehn Burschen im Haus ist allein Mutter Elvira geblieben. So spürten wir in Einfachheit eine wunderbare Familienatmosphäre im Haus. Nie zuvor hatte ich Mutter Elvira so nah bei mir und ich hätte mir nichts Besseres erträumen können, um unsere Festtage zu beschließen. Viele Erinnerungen an diese Tage nehme ich mit auf meinen Weg, die mir helfen werden, mein neues Leben weiter aufzubauen.

Guillaume

Wir haben’s geschafft! Ganz viel habe ich erlebt in diesen Tagen. Ich habe erfahren, wie das Gleichnis vom verlorenen Sohn jeden Tag mehr in unsere Herzen eingetreten ist. Es war berührend, als einige Brüder aus Italien und aus Lourdes angekommen sind um uns zu helfen. Man spürte eine zusätzliche Kraft. Mit der Zeit haben wir dann die Früchte unseres Einsatzes und unserer Opfer immer mehr sehen können, wir hatten fast alles fertig vorbereitet und haben nur darauf gewartet, das auch Mutter Elvira schließlich kommen würde. Ich konnte es kaum erwarten und als sie schließlich da war, haben wir sie alle in die Mitte genommen und mit einem Lied der Freude begrüßt. Mutter Elvira hat uns allen mit ihren lebendigen Augen ein Lächeln geschenkt und in diesem Moment habe ich mir gesagt: „Ich bin wirklich froh hier zu sein.“
Jetzt waren wir komplett und konnten in den Geist des Festes eintreten. Don Massimo hat uns geholfen, das Recital vorzubereiten und es sich auch persönlich zu Eigen zu machen, indem wir uns klarmachten, dass das was wir einstudierten, wirklich das Wort Gottes ist. Es war schön zu sehen, wie sich jeder angestrengt hat, egal ob er eine Hauptrolle oder eine kleine Nebenrolle spielte, das ist der Geist unserer Gemeinschaft. Ein Moment des Recitals, der mich besonders berührt hat, ist die Szene der Versöhnung des Vaters mit den Söhnen. Jedes Mal, wenn wir diese Szene probiert haben, lebte ich intensive Momente der Freude. Besonders die Versöhnung und Umarmung zwischen den Brüdern hat mich zum Weinen gebracht, denn auch ich habe das große Geschenk der Vergebung vonseiten meines Bruders erfahren. Alles das lässt mich daran glauben, dass mit Hilfe des Gebetes und der Anwesenheit Jesu in meinem Herzen alles möglich ist. Danke Jesus, weil Du mir nahe gewesen bist in diesen Tagen und mich die Macht Deiner Barmherzigkeit hast erfahren lassen.

Frederic

      

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